Davensberg - Das Tor zur Davert

Kurzer Abriß der Dorfgeschichte

Erste urkundliche Belegung 1256
Davensberg, heute ein Ortsteil von Ascheberg, ehemals ein Flecken, der im Vorfeld der gleichnamigen Burg entstanden ist, wird 1256 erstmals genannt, als Hermann von Meinhövel, der sich "von Daverenberg" nannte, als Zeuge in einer Urkunde des Bischofs von Münster auftritt.

 
Burg und Freiheit Davensberg

Urkunde mit der ersten
Erwähnung Davensbergs
Die wahrscheinlich erst um 1250 von den Meinhövel errichtete Burg, eine Doppelinselanlage, wird 1263 erstmals erwähnt. Sie bleibt nur bis um 1320 im Besitz der Meinhövel und gelangt durch Heirat der Erbtochter Gerburg mit Bertold von Büren an die Edelherrenfamilie von Büren, die um 1360 mit dem Aussterben des letzten männlichen Meinhövel auch die andere Hälfte erwirbt.

Im 14. Jahrhundert ist die Burg, an deren südwestlicher Flanke, geschützt durch den Emmerbach und das undurchdringliche Waldgebiet der Davert, sich eine kleine Handwerkersiedlung bildet, die mit den Rechten der Burg ausgestattet war - das Terrain wird als die Freiheit Davensberg bezeichnet - mehrfach verpfändet gewesen: an die Grafen von der Mark, die Edelherren von der Lippe, den Bischof von Münster, die Grafen von Tecklenburg. Auch im 15. Jahrhundert wird der Davensberg teilweise versetzt, weil die Bürener in Geldnöte geraten sind.

 
Ausbau der Burg und Errichtung einer Kapelle
Noch vor 1500 wird die Burg durch Balthasar (gest. 1518) und dessen Sohn Johann von Büren (gest. 1544) großzügig ausgebaut. Aus dieser Zeit stammt der allein erhalten gebliebene Turm und die 1510 geweihte Kapelle St. Anna, deren schon 1410 bezeugter Vorgängerbau dem hl. Papst Silvester geweiht war. Die Kapelle wurde 1559 zur Filiale der Ascheberger Pfarrkirche erhoben.

 
Verwüstung durch Lüneburgische Truppen

1589 ist die Burg mit dem Aussterben der männlichen Bürener je zur Hälfte auf dem Erbwege an die Familien zu Füchteln und  Morrien zu Nordkirchen übergegangen, 1736 ganz an die von Morrien. Burg und Flecken werden 1634 von plündernden Lüneburgischen Truppen verwüstet. Um 1750 setzt der allmähliche Verfall der nur noch von Nordkirchen aus verwalteten Burg ein.
 
St. Anna-Pfarrkirche
um 1891

 
1813 zum Amt Ascheberg
Der seit 1813 zum Amt Ascheberg gehörige Flecken Davensberg zählte jahrhundertelang nicht mehr als 10-12 Häuser mit schätzungsweise 50-60 Personen. Die Einwohnerzahl nahm erst seit etwa 1800 ganz langsam zu, stagnierte dann aber erneut bis zum 2. Weltkrieg bei etwa 360, um danach auf heute fast 2000 anzuwachsen.
 
Burgturm Davensberg
um 1890
(Nach Dr. H. Müller "725 Jahre Davensberg", Heimatverein Davensberg 1980)